Immer und überall wollen die Schweden eine Fika machen. Wenn du nach Schweden kommst, um Urlaub zu machen, wirst du dich der „Fika-Pause“ fast nicht entziehen können und wunderst dich was die Schweden damit meinen.
„Fika“! – Für uns deutschsprachige Menschen ein kuriose Wort. Aber es ist nichts Zweideutiges, sondern ist die schwedische Kaffeepause, die man zu jeder Zeit am Tag und überall machen kann. Traditionell besteht sie nur aus Kaffee, einem Haferkeks und/oder einem süßen Teilchen (Bulle).
Was das ist Fika?
Ganz einfach übersetzt ist ein „Fika“ eine Kaffeepause mit Kuchen, Keksen und Kleingebäck.
Und am liebsten machen die Schweden eine solche Kaffeepause zusammen mit jemandem, den sie mögen.
Die Fika bietet eine gute Gelegenheit, sich über Neuigkeiten auszutauschen und Zeit mit Freunden und der Familie zu verbringen.
Ok, das ist ja Kaffee und Kuchen am Nachmittag bei Oma. Machen wir in Deutschland, Österreich oder Schweiz doch genauso … Oder?
Nein ist es nicht. Wir erklären dir auch warum schwedische „Fika“ so besonders und weltweit einzigartig ist.
Außerdem haben wir noch unser Original „Kanelbullar-Rezept“ für dich am Ende dieses Beitrages zum selber nachbacken.

Lifstyle Fika
„Fika“ ist nicht einfach nur eine Kaffeeklatsch, sondern ein Lebensmotto in Schweden.
Der soziale Faktor spielt dabei eine grosse Rolle und selbst auf der Arbeit gehört eine Fikapause vormittags und nachmittags selbstverständlich dazu.
Da ruft der Chef dann auch schon gerne mal lautstark, -„Fikaaa“!, durch das Büro oder die Werkstatt um seine Angestellten zusammen zu holen.

Love is in the Air
Die „Fika“ kann auch genutzt werden, um sich mit Kollegen kurz auszutauschen oder Missverständnisse zu klären.
Wenn man zur „Fika“ selbstgemachtes Gebäck mitbringt, kommt das immer gut an und so sind eventuelle Konflikte am Arbeitsplatz auch schnell aus der Welt geschafft.
Berufliches in einer ungezwungenen Atmosphäre zu besprechen, wir gerne von vielen Arbeitgebern genutzt, um Ideen zu diskutieren und um den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern zu stärken.
Die Schweden lieben ihr „Fika“. „Fika“ ist eine Kaffeepause als soziale Institution in diesem Land.

Vill du fika?

In seiner Freizeit trifft der Schwede sich auch mit Freunden in Cafés oder nutzt die Fikapause für ein Date.
„Vill du fika?“ – fragt man den Anderen gegenüber auf Schwedisch, um gemeinsam, sich auf einen Kaffee zu treffen.
Auch alleine nimmt der Schwede sich die Zeit für eine Auszeit mit Kaffee und Kanelbulle. Das Wichtigste beim „Fika“ ist: relaxen und genießen.
In vielen anderen Kulturen trinkt man seinen Kaffee oder Espresso mal eben ganz schnell im Stehen oder To-Go.
Hier ist das schwedische „Fika“ eine gesellschaftliche und soziale Tradition und man sitzt gemütlich beisammen.

Gebackenes zur Fika
Das klassische schwedischen „Fika“ besteht aus einer guten Tasse Kaffee und einer kalorienreichen Kanelbulle (Zimtschnecke).
Saisonal kann es Unterschiede geben, was die Backwerke angeht.
In der Adventszeit beispielsweise essen viele gerne Pepparkakor (Pfefferkuchen) und Lussekatter (Safrangebäck) zum Kaffee.
In der ersten Jahreshälfte dominieren Semlor und Waffeln das „Fika“ und im Sommer gibt es z.B. sahnige Erdbeertorte.
Fika-Feiertage für den Bäcker
Die Schweden haben für ihre Backwerke sogar eigene Feiertage. Klingt komisch, ist aber wahr. Zum Beispiel gibt es:
- „Fettis Dagen“ (Fetter-Tag) immer am Tag vor Aschermittwoch, an dem es dann traditionell Semlor mit Sahne und Marzipan gibt.
- „Våffeldagen“ (Waffeltag – am 25. März)
- „Kanelbullens Dag“ ( Zimtschneckentag) am 4. Oktober


Wo in Schweden eine Fika machen?
Grundsätzlich kannst du überall und in jedem Café eine „Fika“ machen.
Besonders gemütlich und schön ist es, wenn man ein Café findet, welches eine alte Tradition hat.
Wir würden dir auf jeden Fall davon abraten, eine „Fika“ bei Starbucks, Espressohouse oder Wayne´s Coffee zu machen.
Dies sind moderne Kaffeehaus-Ketten, die einem das Geld aus der Tasche ziehen.
Eine schöne Möglichkeit in Stockholm, ist das Sturekatten am Stureplan.


Hast du Lust bekommen auf Fika?
Mach dir deine eigene „Fika“ zu Hause mit Freunden oder versuch doch mal den Vorschlag auf deiner Arbeit anzubringen.
Vielleicht mögen dein Chef und deine Kollegen auch eine „Fika“ machen und man ist doch dann viel entspannter auf der Arbeit.
Backe jetzt einfach ein paar Kanelbullar!
Kanelbullar Rezept
Um eine richtige schwedische Fika zu machen, dürfen Kanelbullar nicht fehlen.
Back sie ganz einfach nach, mit unserem Original Rezept aus Schweden.
Zutaten
(ca. 25 Stück)
- 35 g Hefe
- 125 ml (ca. 105 g) Zucker
- 300 ml Milch
- 1 Ei
- 120 g Butter
- 1 TL Salz
- 1 EL Kardamom, gemahlen
- 750 g Weizenmehl
Füllung
- 100 g weiche Butter
- 50 ml (ca. 43 g) Zucker
- 2 EL Zimt
Zum Bepinseln
- 1 Ei
- 2 EL Wasser
- Hagelzucker
Zubereitung
- In einer Schüssel die Hefe in etwas Milch auflösen.
- Butter zerlassen und zur Milch geben.
- Die restlichen Zutaten hinzufügen und den Teig in der Küchenmaschine 10-15 Minuten durchkneten.
- Teig zugedeckt 30 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen.
- Den Teig zu einer Dicke von ca. 3 mm und einer Breite von ca. 30 cm ausrollen und mit der weichen Butter bestreichen.
- Zucker und Zimt mischen und über den Teig streuen.
- Diesen dann zu einer langen Rolle zusammenrollen und in 25 Scheiben schneiden.
- Die Scheiben mit der Schnittfläche nach oben in Papierförmchen legen und auf einem Backblech zugedeckt ca. 60 Minuten oder bis zur doppelten Größe gehen lassen.
- Ei und Wasser vermischen, die Schnecken vorsichtig damit bepinseln und mit Hagelzucker bestreuen.
- Bei 220°C im Ofen ca. 8 – 10 Minuten backen.
- Auf dem Gitterrost abkühlen lassen.
Schmeckt dir Fika?
Berichte uns von deiner ersten Fika. Wir sind sehr daran interessiert und freuen uns auf einen Kommentar unter diesem Blog.
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Helene & Andre
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